
Bei einem bewaffneten Angriff auf vier Angehörige einer Mapuche-Gemeinschaft in Collipulli ist am Donnerstagabend ein 37-jähriger Mann getötet worden. Es handelt sich um den Sprecher der Community, Alberto Alejandro Treuquil, der kurz nach der Tat im örtlichen Krankenhaus seinen Schussverletzungen erlag.
Laut Staatsanwaltschaft waren Treuquil und seine drei Begleiter im Alter von 14, 18 und 19 Jahren auf der Suche nach einem Pferd, als Unbekannte das Feuer auf die Gruppe eröffneten. Die Tat ereignete sich unweit des Geländes der Gemeinschaft, der Comunidad Autónoma We newen.
Treuquils Begleiter befinden sich aktuell mit teils schweren Verletzungen im Krankenhaus. Die Mordkommission (Brigada de Homicidios) der chilenischen Kriminalpolizei (PDI) hat die Ermittlungen aufgenommen.
Besonders brisant an dem Fall: Treuquil hätte laut TeleSur am heutigen Samstag ein Treffen mit Vertretern des Nationalen Instituts für Menschenrechte (INDH) gehabt.
“Was wir erleben, ist entsetzlich”
Der Werken, wie die Mapuche ihre Sprecher nennen, hatte in den vergangenen Wochen gegenüber verschiedenen Medien von Einschüchterungsversuchen seiner Gemeinschaft durch die chilenische Polizei berichtet.
In der Comunidad We newen leben 60 Familien. Seit dem 13. Mai seien sie täglich von bis zu 100 Carabineros belagert worden, erklärte er im Diario UChile.
Treuquil war laut des Interviews an diesem Tag selbst von einem Gummigeschoss getroffen worden, nachdem er vor Polizisten davon gerannt war, die ihn am Ausgang der Community festnehmen wollten.